BERBERIAN SOUND STUDIO

BERBERIAN SOUND STUDIO

BERBERIAN SOUND STUDIO

Regie: Peter Strickland
Spielfilm | UK | 2012
Farbe | 88 min
Dolby SRD | ital/engl OF m. dt. UT

46. Internationale Hofer Filmtage
2012

1976. Das Berberian Sound Studio ist eines der billigsten und schäbigsten Post-Production-Studios in Italien. Nur die miserabelsten Horrorfilme werden hier vertont und gemischt. Der naive und introvertierte Gilderoy, ein englischer Tonmeister, wird für die Mischung des neuesten Werkes von Horrormeister Santini engagiert.

Er muss mit dem hitzköpfigen Produzenten Francesco zusammenarbeiten, der stürmische Beziehungen zu einigen weiblichen Besetzungsmitgliedern unterhält. Gilderoy beginnt mit der Tonbearbeitung von „The Equestrian Vortex“, eine unglaubwürdige Geschichte über Hexerei und gottlosen Mord, typisch für das in Italien zu der Zeit angesagte Horrorgenre. Der schüchterne Gilderoy fühlt sich eigentlich nur in der Gesellschaft seiner Maschinen wohl, wenn er seine Mikrophone testet oder Bänder überspielt. Umgeben von mediterranem Machismo und zum ersten Mal in seinem Leben auch von schönen Frauen, widmet er sich – ganz korrekter Engländer – völlig seiner Arbeit.

Aber je länger er Kreischen und gurgelnde Geräusche auf zerhacktes Gemüse mischt, desto größer wir das Heimweh nach seinem Gartenstudio in Dorking. Die Gewalt, der er tagtäglich auf der Leinwand ausgesetzt ist, wirkt sich schließlich negativ auf seine Psyche aus. Sie beeinflusst ihn so stark, dass er anfängt, selbst gewalttätig zu werden. Zeit und Realität verschieben sich, Gildreoy driftet in eine fremde Welt aus Klang und persönlichem Chaos. Um sich in einem Umfeld zu behaupten, das auf und abseits der Leinwand nur von Ausbeutung beherrscht wird, muss er sich seinen persönlichen Dämonen stellen.