GEFANGENE

GEFANGENE

GEFANGENE

Regie: Iain Dilthey
Spielfilm | D | 2006
Farbe | 89 min
Dolby SRD

40. Internationale Hofer Filmtage
2006

„Du bist in einem Raum, der hat keinen Eingang, keinen Ausgang, kein Fenster und kein Ventilationssystem. Wie fühlst du dich?“ „Wie komme ich denn da rein?“, fragt Irene ausweichend. Ihre Freundin Paula insistiert: „Wie fühlst du dich in diesem dunklen Raum?“ Aber Irene antwortet nicht. Sie kennt diesen Raum. Es ist ihrer.

Der Raum, in dem Irene sich von Leere eingehüllt bewegt. Sie sitzt mit Paula in einer Bar. Sie geht durch den langen Flur der Universität. Sie steht vor ihren Studenten und erklärt, daß nur bestimmte Lebewesen in sauerstoffarmen Gewässern atmen können. Sie sitzt im Labor des biologischen Institutes. Sie geht die Mauer entlang, die ihre Wohnung von dem Gefängnis gegenüber trennt. Sie steht am Fenster ihres Zimmers und schaut hinüber zum Gefängnis. Ein Raum, in dem Irene lebt, als warte sie.

Eines Tages klingelt es an ihrer Tür. Irene schaut durch den Spion und öffnet zögerlich. Ein Mann platzt herein und schließt schnell wieder die Tür hinter sich. Ein Flüchtling aus dem Gefängnis gegenüber, der sich jetzt in ihrer Wohnung einnistet. Ein Fremder, der plötzlich in ihr Leben eindringt. Und Irene gelingt es nicht, zu entkommen. Nur nach und nach wird immer deutlicher, daß sie nicht entkommen möchte. Im Gegenteil: Irene hat den Fremden angelockt, ihm Briefe ins Gefängnis geschickt. Jetzt ist er hier und hält sie gefangen wie eine Geisel, schaut ihr beim Leben zu.