Viola Stephan
Was „Heinz und HOF“ für mich bedeutet haben: Nicht nur ein spannendes Forum für meine Filme (Dokumentarfilm und dann noch mit Ostausrichtung!) und mit Heinz einen Lebensfreund, dem es ums Wesentliche ging, ohne sich im ausufernden Kulturbetrieb zu verlieren. Einer der wenigen, der einfach persönliche Entscheidungen getroffen und es sanft geschafft hat, sich gegen die Diktatur der Gremienwirtschaft und des Mittelmaßes durchzusetzen, weshalb die Auswahl immer speziell war, und so auch die jährliche Retrospektive, Entdeckungen – nein! Offenbarungen für mich parat hatte; der den Macher und seine Mitstreiter in den Mittelpunkt stellte und nicht sich selbst und den ganzen Zirkus von Presse, Geldgebern und Kulturgeiern, die gehätschelt und amüsiert werden wollen (das hat er selbst konsequent in Berlin geschafft!).
Bitte lasst HOF nicht zum „Betrieb“ verkommen, der sich wie eine Hydra in alle Bereiche von Kunst und Wissenschaft drängt, sie erst aufbläht (personell, zahlenmäßig und mit Geschwätz ) und dann erwürgt. Die Zeiten werden härter für Einzelkämpfer … und denkt an die Männerquote! Ich tu mich schwer mit Erinnerungen, aber jeder der eine persönliche Haltung hat und nicht Sklave des Zeitgeistes ist, hinterlässt eine Lücke, die nur schwer gefüllt werden kann.
So das ist es eigentlich schon. Jetzt brauch ich keinen Text mehr zu schreiben, deshalb machen wir ja Filme! Wird genug geredet … Von ganzem Herzen viel Glück und Mut und gutes Gelingen in diesem traurigen Jubeljahr.
Viola Stephan