AUSFAHRT EDEN

AUSFAHRT EDEN

AUSFAHRT EDEN

Regie: Jürgen Brügger & Jörg Haaßengier
Dokumentarfilm | D | 2010
Farbe | 80 min
Dolby SR

44. Internationale Hofer Filmtage
2010

Der Garten Eden bezeichnete, abgeleitet vom sumerischen Adina, zunächst einen Ort, der fruchtbar zu sein schien, sich aber als unfruchtbar erwies. Später dann stand Eden für die unkultivierte Steppe und allgemein für das Hinterland der Zentren: die Peripherie.

Der Film unternimmt eine Reise in die städtische Peripherie, eine Welt, die den meisten Menschen völlig unbekannt ist, obwohl sie direkt vor unserer Haustür beginnt. Man denke nur an die spätnachmittäglichen Autofahrten zu Ikea: dort scheint uns dieser eigenschafts- und gesichtslose Raum gar nichts zu sagen. Als würden wir auf einer dieser Fahrten einfach auf dem Seitenstreifen der Autobahn anhalten, über die Leitplanke klettern und uns durch die Brombeerbüsche schlagen, begibt sich der Film in dieses Terrain: zu den weißen Flecken auf dem mentalen Stadtplan.

Und siehe da, das vermeintliche Niemandsland zwischen Schnellstraßen, Gewerbegebieten, Brachflächen, Baggerseen und stillgelegten Gleisdreiecken ist bevölkert von Menschen, die sich diesen Raum zu eigen gemacht haben und sich hier eine eigene Welt aufbauen – Archipele in den so schwer zu fassenden Un-Orten am Rande der Stadt, Freiräume für Sehnsüchte und ungewöhnliche Pläne.