ROSAS HÖLLENFAHRT

ROSAS HÖLLENFAHRT

ROSAS HÖLLENFAHRT

Regie: Rosa von Praunheim
Dokumentarfilm | D | 2009
Farbe | 90 min
Stereo

43. Internationale Hofer Filmtage
2009

Rosa von Praunheim hat einen langen Dokumentarfilm zur Geschichte der Hölle gedreht. Es ist seine persönliche Suche nach den Ursprüngen der Seele, nach der Findung von Religionen und den Konzepten der Vergeltung im Jenseits. Rosa von Praunheim ist katholisch aufgewachsen und war Messdiener. Er hat erlebt wie die strengen Priester der fünfziger Jahre einem Todsünder mit grausamer Hölle drohten. Jetzt als älterer Mann will er sich noch einmal auf die Suche nach diesem Ort machen. Er befragt Theologen, Kulturwissenschaftler, Fundamentalisten und Religionskritiker. Er findet auch in anderen Religionen grausame Jenseitsvorstellungen – im Islam, bei den Hinduisten. Selbst bei den Buddhisten gibt es acht kalte und acht heiße Höllen.

Die bibeltreuen Evangelisten malen diesen Ort in den schrecklichsten Farben aus. In der modernen Vorstellung der Menschen ist die Hölle durch Weltkriege und Holocaust längst auf der Erde angekommen. Auf der anderen Seite sind Höllenbilder in der Popkultur zum großen modischen Spaß geworden, in der Musikszene wie Black Metal zu einer scharfen Kritik an der christlichen Kirche. Modernes Denken hat die Religion nicht verdrängt, im Gegenteil. Das Bedürfnis, sich unsterblich zu machen, die Schwierigkeit, sich mit dem Tod nicht abfinden zu können, und die Suche nach einer ausgleichenden Gerechtigkeit scheint den Menschen vom Tier zu unterscheiden.